isher habe ich kaum Krimis und Thriller gelesen. Was heißt kaum: Bis vor etwa 2 Jahren habe ich vielleicht einen in einem halben Jahr geschafft und in den letzten 2 Jahren habe ich überhaupt nichts aus diesem Genre gelesen. Und dann habe ich ein Meet & Greet mit Jussi Adler-Olsen gewonnen und mich dadurch an den ersten Teil (Erbarmen) seiner Serie um das Sonderdezernat Q getraut. Das hat mich umgehauen und jetzt bin ich aufgeschlossener Krimis und Thrillern gegenüber, deshalb möchte ich dir jetzt einen Thriller vorstellen: „Brandstifter“ von Martin Krist.
Seiteninhalt
Die losen Fäden einer Geschichte
„Brandstifter“ steigt mit einer sehr liebenswürdigen Szene ein. Valentina wacht am frühen Morgen auf, weil ihr Mann Georg neben ihr im Bett aufstehen möchte. Es ist 6 Uhr morgens und er möchte gern schon ein wenig in seinem Büro im Erdgeschoss der Villa arbeiten. Sie umarmen sich, dann verlässt Georg das Schlafzimmer und Valentina dreht sich noch einmal um. Gut 30 Minuten später wacht Valentina wieder auf und steht auf, weil sie an dem Tag noch einige Termine hat. Sie wäre besser im Bett geblieben, denn als sie in das Arbeitszimmer ihres Mannes geht, bekommt sie einen Schock. Überall war Blut und der Geruch von Exkrementen stieg ihr in die Nase. Ihr Mann Georg saß tot auf seinem Bürostuhl. Sein Kopf war abgetrennt und lag auf dem Schreibtisch. Ich konnte die ersten 60 Seiten das Buch überhaupt nicht aus der Hand legen, auch wenn zu dem Zeitpunkt eigentlich Zeit für das Abendessen war und mein Magen sowieso schon seit Nachmittag knurrte.
Aber in „Brandstifter“ erzählt Martin Krist nicht nur die Geschichte von Valentina und der Ermordung ihres Mannes Georg. Parallel dazu lese ich etwas über die Arbeit des Privatermittlers David, welcher zunächst in einem Brandfall ermittelt und wenig später nach einem Vermissten sucht.
Außerdem gibt es da noch die Geschichte von Luka, der zwei kleine Kinder hat und chronisch pleite ist. Allerdings ist das für Luka nicht genügend Anreiz, um sich endlich mal einen Job zu suchen und für die Familie das Geld zu verdienen, was sie dringend brauchen. Noch dazu hat Luka mehrere Tausend Euro Schulden bei Werner wegen eines verpatzten Jobs. Werner ist übrigens die Sorte Mensch, bei der man lieber keine Schulden hat. Luka ist von diesen Problemen so sehr überfordert, dass er sich lieber schon am helllichten Tag in einer Kneipe betrinkt als etwas zu unternehmen.
Brandstifter von Martin Krist
„Brandstifter“ war nun schon der zweite Thriller innerhalb eines Monats für mich und ich habe mich von Martin Krist wirklich gut unterhalten gefühlt. Der Spannungsgrad war ähnlich hoch wie bei einer meiner Lieblingsserien „The Blacklist“. Es geht nicht nur platt darum, den Mörder von Georg zu finden. Am Ende des Buchs hängen alle Einzelstränge miteinander zusammen und offenbaren eine riesengroße Verschwörung. Es war toll zu lesen, wie sich am Ende alles zusammenfügt und mit sich jede Menge Aha-Erlebnisse bringt.
Noch dazu konnte ich beim Lesen ohnehin kaum unterbrechen, weil Martin Krist am Ende jedes Kapitels einen Cliffhanger eingebaut hat. Die Kapitel sind ohnehin sehr kurz, die Erzählstränge wechseln sich etwa aller 4 Seiten ab, deshalb entsteht sehr viel Spannung. Martin Krists Erzählkunst wirkt durch die schnellen Wechsel ohnehin eher wie ein Film als ein Buch. „Brandstifter“ war für mich definitiv nicht der letzte Thriller.
Fazit
Martin Krist hat mit „Brandstifter“ einen sehr spannenden Thriller geschrieben, den ich nur unter großen Anstrengungen aus der Hand legen konnte.
Martin Krist: Brandstifter. Independently published. ISBN: 978-1520648682. 473 Seiten. 11,99 €
Weitere Rezensionen auf anderen Blogs
Sharon Baker liest
Literaturchaos
Kommentierfrage: Welche Krimis und Thriller kannst du besonders empfehlen?